メリークリスマス
Heute ist der 2. Weihnachtsfeiertag, ich bin schon sehr früh wach gewesen und versank direkt in einem Tagtraum.
In genau 16 Tagen ist es soweit: Ich sitze im Flugzeug von ANA und starte in Richtung meines neuen Lebens in Japan. Dieser Gedanke fühlt sich so unglaublich an, dass ich manchmal kaum glauben kann, dass er wahr wird. Nach all den Jahren, die ich darauf hingearbeitet habe, wird mein größter Lebenstraum endlich Wirklichkeit. Ich habe sogar schon zweimal probeweise meinen Koffer gepackt – und natürlich viel zu viel eingepackt. Die Waage hat mir eindeutig gezeigt, dass ich über dem erlaubten Gewicht lag.
Natürlich bin ich unfassbar aufgeregt und voller Vorfreude. Doch wie bei jedem großen Schritt mischen sich auch Zweifel, Angst und Sorgen unter meine Gedanken. Was, wenn nicht alles so läuft, wie ich es mir vorstelle? Was, wenn ich mich überwältigt fühle? Diese Fragen tauchen immer wieder auf, aber sie verblassen neben der riesigen Freude, die ich empfinde, wenn ich daran denke, dass ich bald in meinem neuen Zuhause ankomme.
Der erste Monat in Japan ist schon bis ins kleinste Detail durchgeplant. Ich frage mich, ob ich wirklich alles schaffen werde, was ich mir vorgenommen habe. Neben den Orten, die ich unbedingt als erstes erkunden möchte, gibt es auch viele organisatorische Dinge zu erledigen. Ich werde einige Haushaltsgegenstände kaufen müssen und mich mit dem japanischen Müllsystem vertraut machen – eine Herausforderung, auf die ich mich aber sehr freue. Meine Wohnung möchte ich ein wenig einrichten und dekorieren, damit sie sich schnell wie ein echtes Zuhause anfühlt. Und nicht zu vergessen: Ich werde nach Chiyoda fahren, um meinen Ausweis der Nationalbibliothek abzuholen. Doch das ist längst nicht alles! Ich habe geplant, mich mit zwei Freunden in Tōkyō zu treffen, was allein schon ein Highlight für mich ist. Gemeinsam werden wir Eislaufen am Skytree – ein Erlebnis, das sicherlich unvergesslich wird. Außerdem werde ich probeweise nach Hamura fahren, um den Weg zu meiner zweiten Wohnung schon einmal zu erkunden, damit ich später nicht in Stress gerate. Und wer weiß, vielleicht mache ich sogar einen spontanen Abstecher nach Fukushima. Die ersten beiden Wochen stehen mir nämlich komplett als Urlaub zur Verfügung, und ich möchte diese Zeit so intensiv wie möglich nutzen. Das alles steht schon jetzt auf meiner Liste, und die Tage scheinen kaum genug Stunden zu haben.
Ein weiterer Punkt, auf den ich mich unendlich freue, ist das Essen. Allein bei dem Gedanken an die unzähligen Gerichte und Restaurants, die auf mich warten, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Wohin es mich zuerst zieht, weiß ich noch nicht – die Auswahl ist einfach zu groß. Und auch die Weihnachtsmärkte, von denen einige noch bis in den Februar geöffnet sind, stehen ganz oben auf meiner Liste. Ich kann mir schon jetzt vorstellen, wie zauberhaft sie sein müssen, besonders in der winterlichen Atmosphäre.
Doch bei all der Freude gibt es auch einen bittersüßen Aspekt. Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden wird schwerfallen. Zu wissen, dass ich sie für eine lange Zeit nicht sehen werde, ist ein komisches und auch trauriges Gefühl. Aber ich weiß, dass dieser Schritt der richtige ist und dass wir dank moderner Technik in Kontakt bleiben können. Und wer weiß, vielleicht besuchen sie mich ja schon bald in meinem neuen Zuhause.
Der Countdown läuft. Mit jedem Tag, den ich meinem Lebenstraum näher komme, fühlt sich alles immer unwirklicher an. Aber ich weiß, dass es Realität wird. Und dieser Gedanke macht mich glücklicher, als ich es in Worte fassen kann.