In Japan lebte bis zum 3. Juli 1993 ein Unternehmer namens Yoshida Tadao. Er gründete 1934 in Japan das Unternehmen Yoshida Kōgyō Kabushikigaisha (吉田工業株式会社), besser bekannt als YKK (offizielle Website).
Der Name YKK setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Gründers Yoshida Tadao (Y), des Begriffs „Kōgyō“ für Industrie (K) und „Kabushikigaisha“ (K) zusammen. Dabei bezeichnet „Kabushikigaisha“ (japanisch 株式会社) einfach die Rechtsform des Unternehmens, was „Aktiengesellschaft“ bedeutet.
YKK…? Nie gehört!
Das glaube ich dir sofort! Dennoch besitzt du mit Sicherheit auch etwas von diesem Unternehmen. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass du mehrere Produkte von YKK in deinem Besitz hast. Denn YKK ist bis heute der weltweit größte Produzent von Reißverschlüssen – und mit großer Wahrscheinlichkeit hast auch du einen Reißverschluss von YKK. Schau einfach mal nach! Natürlich gibt es noch andere Hersteller, aber da YKK mit stolzen 90 % Marktanteil (Stand 2020, Wikipedia) der Platzhirsch ist, wirst du sicher auf einem deiner Reißverschlüsse das YKK-Logo finden. Ich musste gar nicht lange suchen und habe es auf einem Reißverschluss einer Tasche gefunden, die ich dieses Jahr in Japan gekauft habe, sowie bei unzähligen meiner Hosen. Wir besitzen also alle irgendwie ein Stück Japan – oder zumindest ein Stück aus Japan!
Obwohl das Unternehmen in Japan gegründet wurde, ist YKK nicht ausschließlich dort tätig. Es agiert heute weltweit und hat auch in Deutschland mehrere Firmensitze und Produktionsstätten. Die deutsche Produktion von Reißverschlüssen findet in Wuppertal und im hessischen Weimar statt. Während das Marketing in Düsseldorf ansässig ist, befindet sich die deutsche Hauptverwaltung in Mainhausen.


Weltkonzern YKK
Anfangs war YKK, wie jedes Start-up, ein kleines Unternehmen. Doch Tadao Yoshida hatte nicht nur eine Vision, sondern auch eine besondere Philosophie, die das Unternehmen bis heute prägt.
Der Kreislauf des Guten
So lautet die Philosophie des Gründers und des Unternehmens. Sie beruht auf der Überzeugung, dass niemand erfolgreich sein kann, ohne andere am Erfolg teilhaben zu lassen (Zitat von der deutschen Unternehmenswebsite). Wie es für Japan typisch ist, wollte auch YKK ausschließlich perfekte und hochwertige Produkte herstellen, die eine langlebige Nutzung garantieren. Um dieses Ziel zu erreichen, verbesserte sich das Unternehmen und seine Produktionsprozesse stetig. Schon relativ früh begann YKK, die damaligen Produktionsmaschinen zu verändern und an die eigenen Prozesse anzupassen. Wenig später produzierte das Unternehmen nicht nur Reißverschlüsse, sondern auch die dafür nötigen Maschinen selbst. So gelang es YKK nicht nur, weltweit führend zu werden, sondern den gesamten Produktionsprozess in der eigenen Hand zu haben und somit auch die Qualität selbst zu kontrollieren.
Mittlerweile beschäftigt YKK weltweit über 45.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 70 Ländern vertreten. Neben Reißverschlüssen produziert das Unternehmen auch anderes Zubehör für Textilprodukte, darunter Knöpfe, feuerfeste Verschlüsse und Sicherheitsverschlüsse für die Polizei. Doch auch in anderen Bereichen, wie der Sicherheit auf See, ist YKK stark vertreten – beispielsweise mit ihrem QuickBurst®-System, das eine schnelle und sichere Handhabung sowie Wartung von Rettungswesten gewährleistet. Die gesamte Produktpalette umfasst über 60 Produktarten und mehr als 1.400 verschiedene Grundartikel (Quelle Stocko YKK).
Stocko YKK
Sowohl die Unternehmensgeschichte von YKK als auch die der deutschen STOCKO haben in der Vergangenheit einige Veränderungen durchlebt. Der Geschäftsbereich Verschlusstechnik der deutschen STOCKO (Wikipedia) wurde 1994 an YKK verkauft und wird seither unter dem Namen „YKK STOCKO Fasteners GmbH“ weitergeführt. Dazu gehören unter anderem die erwähnten Standorte in Wuppertal und Weimar.
So, jetzt ist aber (Reißver)schluss hier!